Landschaftsbild 1

1) Kopfbild Mitte, Brenner, Brennerbad und Radweg, Blick nach Norden

Übersicht zur Gemeinde

Italienische RegionTrentino-Südtirol
ProvinzBozen
Bezirks-gemeinschaftWipptal
GemeindeRatschings
Höhe Zentrum976 m.ü.M.
Einwohner4.416 (12/2013)
Sprachgruppe Prozentualer Anteil
Deutsch97,77%
Italienisch2,14%
Ladinisch0,10%

Offizielle Website / Quellen

www.ratschings.eu

Quellennachweis

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BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg

Ridnaun, Maiern 32
39040 Ratschings

Tel. +39 0472 656364
www.bergbaumuseum.it

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Landesmuseum für Jagd und Fischerei Schloss Wolfsthurn 

Mareit, Kirchdorf 25
39040 Ratschings 

Tel. +39 0472 758121

www.wolfsthurn.it

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Landkarte Großansicht

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Impressionen

2) Ridnauntal Bergsicht, Foto: Fantasy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
2) Fischerei- und Jagdmuseum, Schloss Wolfsthurn, Foto: Piergiuliano Chesi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
2) Bergaumuseum im Ridnauntal, Foto: Piergiuliano Chesi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
2) Skigebiet Jaufen Rinneralm, Foto: Jensibua, Lizenz: CC BY-SA 3.0
2) Gilfenklamm, Foto: Luca Lorenzi, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Gemeinde Ratschings

4) Wappen Ratschings, Quelle: www.comuniweb.it, Lizenz: Gemeinfrei

Ratschings, italienisch Racines, ist eine der sieben Gemeinden in der Bezirksgemeinschaft Wipptal.

Das Gemeindegebiet erstreckt sich fast über den gesamten Westen der Bezirksgemeinschaft, denn dazu gehören das Jaufental, das Ratschingstal und das Ridnauntal. Ratschings ist die größte Gemeinde der Bezirksgemeinschaft Wipptal.

Wichtig ist es für Besucher der Gemeinde zu wissen, dass es den Ort Ratschings (Racines) als solchen nicht gibt. Die dörflichen Siedlungen in Ratschings verteilen sich auf sieben Fraktionen, die selbst wiederum mehrere Weiler und Gehöfte umfassen. Die erste Fraktion am Eingang des Ridnauntals ist Gasteig, dann folgen Telfes, Mareit und Ridnaun. Bei Gasteig beginnt das Jaufental, dessen Straße zum Jaufenpass führt. Etwas weiter westlich liegt das Ratschingstal mit der Fraktion Außerratschings und dem Gemeindezentrum Stange. Danach folgen noch die Siedlungen von Innerratschings.. 

Sehenswert sind das das Südtiroler Bergbaumuseum in Maiern, das Barockschloss Wolfsthurn in Mareit mit dem Landesmuseum für Jagd und Fischerei, die Gilfenklamm, ein Naturdenkmal von besonderer Schönheit, sowie die im Wald verborgene Burgruine Reifenegg.

Das Gemeindewappen von Ratschings zeigt in blauem Schild einen frei stehenden, aufrechten, nach heraldisch rechts gerichteten silber/weißen Wolf. 

Das Wappen bezieht sich auf die Familie Wolf bzw. auf die von 1242 bis 1430 nachweisbaren Wölfe von Mareit, deren Turm zu Mareit 1643 zum adeligen Ansitz erhoben wurde, 1725 durch Kauf an die Freiherren von Sternbach überging und von diesen zum bestehenden Barockschloss umgewandelt wurde.

Die Geschichte des Gebietes und der Gemeinde

2) Das Tal bei Ridnaun, Foto: Piergiuliano Chesi, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Geschichte des Gebietes rund um Ratschings geht zurück bis vor die Zeit der Römer und ist durch archäologische Funde belegt.

Aus der Zeit der Römer ist wenig bekannt. Ab dem 6. Jahrhundert kamen die Bajuwaren in das Gebiet und besiedelten die Täler. Urkundlich erwähnt ist Telfes seit dem 12. Jahrhundert, obwohl Funde von einer sehr viel älteren Ansiedlung zeugen und auf das 9. Jahrhundert schließen lassen.

Im Mittelalter spielte der Abbau von Erz am Schneeberg eine große Rolle und prägte das Leben der Menschen in erheblichem Maße. Sehen Sie dazu auch die Geschichte von Gossensaß.

Wie in anderen Gemeinden, so war die Zeit nach dem ersten Weltkrieg eine Zeit der Regierungsanordnungen. Per Dekret wurden so im Jahr 1929 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ratschings, Ridnaun, Mareit, Jaufental und Telfes zur Großgemeinde Ratschings zusammengefügt.

Im Wesentlichen bilden die Ursprungsgemeinden auch die heutigen Fraktionen der Gemeinde. Zusätzlich wurde Ratschings in die Fraktionen Inner- und Außerratschings geteilt und Gasteig als eigene Fraktion von Jaufental abgekoppelt. 

Somit umfasst das Gemeindegebiet sieben Fraktionen mit einer Gesamtfläche von 20.350 ha. Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahrzehnten stetig angewachsen.

Kultur und Tradition

In der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg wird die einst bedeutende Bergbautätigkeit im ehemals höchstgelegenen Abbaugebiet Europas gezeigt.

In der St. Magdalenakirche in Ridnaun – ein Juwel spätgotischer Baukunst – finden von Mai bis Oktober wöchentlich Führungen statt.

Eine öffentliche Bibliothek gibt es mit Ausnahme von Außerratschings in allen Fraktionen.

Ratschings und die Fraktionen im Sommer

2) Der Ridnaunbach, Foto: Piergiuliano Chesi, Lizenz: CC BY-SA 3.0

In den Tälern rund um Ratschings ist man sehr gut auf den Tourismus eingestellt und erfreut sich alljährlich über rund 350.000 Übernachtungen.

Im Sommer bietet Ratschings eine breite Palette an abwechslungsreichen Wanderwegen.

Von leichten Wanderwegen bis zu hochalpinen Klettersteige mit allen Schwierigkeitsgraden ist alles angeboten, was Familien und Bergsteiger sich wünschen.

Die Landschaft ist in vielen Gebieten sehr naturbelassen und wenn es bei der Wanderung einer Rast bedarf, dann laden diverse Almen zu einer Jause oder landestypischen Speisen ein.

Ambitionierte Sportkletterer finden im Klettergarten "Stohlwond" nahe Flading in Innerratschings äußerst reizvolle Kletterrouten. In der gemeindeeigenen Sportzone von Stange unterhält der Alpenverein eine Kletterwand, die auf Anmeldung zugänglich ist. 

Die Sportzone verfügt zudem über eine Sporthalle mit Kegelbahn, zwei Fußball- und zwei Tennisplätze sowie eine Minigolfanlage. 

Mehr zum Gebiet und zu den Wandervorschlägen sehen Sie auf der separaten Seite "Wandergebiet". 

Ratschings im Winter

2) Skigebiet Jaufen Mittelstation, Foto: Jensibua, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das Skigebiet Ratschings und das Biathlonzentrum in Ridnaun prägen die winterliche Landschaft.

Dazu bietet die Gemeinde in den drei Tälern eine Vielfalt an Möglichkeiten und erfüllt so viele Wünsche für Winterwanderungen und Wintersport.

Ratschings ist vor allem ein Eldorado für Wintersportler. Das viel besuchte Skigebiet Ratschings/Jaufen besticht durch neueste Aufstiegsanlagen und gepflegte, schneesichere Pisten. Mehrere urige Skihütten laden zur Einkehr.

Mit perfekt gespurten Loipen lockt das Ridnauntal. Im neu ausgebauten Biathlonstadion in Maiern finden regelmäßig bedeutende internationale Wettbewerbe statt. Als Geheimtipp gilt die 16 km lange Panoramaloipe am Platschjoch auf 1.800 m Höhe.

Gepflegte, auch für Familien geeignete Rodelbahnen gibt es in Jaufental, Telfes, Ridnaun und - mit 5 km die längste - im Skigebiet Ratschings.

Der Weiler Flading am Talschluss von Ratschings ist beliebter Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Skitouren, aber auch im Ridnaun- und im Jaufental finden Anhänger dieser Sportart verschiedenste Tourenmöglichkeiten.

Wen es in die großen Skigebiete zieht, der hat die Autobahn ab Sterzing und somit eine gute Verbindung nach Brixen in das Skigebiet Meransen oder in die bekannten Skigebiete in den Dolomiten.

Schloss Wolfsthurn und das Fischerei- / Jagdmuseum

Das Schloss Wolfsthurn ist eine barocke Schlossanlage auf einem Hügel oberhalb von Mareit, einer Fraktion von Ratschings. Eine gleichnamige Burg gibt es auch in Andrian, allerdings stehen die beiden Anlagen in keinerlei Verbindungen zueinander.

Der östliche Hauptflügel des Schlosses ist hell verputzt und besitzt ein Mittelrisalit mit Dreieckecksgiebel. Seine drei Geschosse werden von geschwungenen Dächern abgeschlossen. Dem Haupttrakt steht im Westen ein niedriger, eingeschossiger Kavaliersflügel mit Torbau gegenüber. Gemeinsam mit den Verbindungsmauern zwischen den beiden Gebäudetrakten umrahmen die Bauten auf diese Weise einen großzügigen Innenhof, in dessen Mitte ein Springbrunnen steht.

Die Anfänge der Anlage liegen im Dunkeln. Kurz nach 1200 stand dort ein Wehrturm, den die Grafen von Tirol 1242 in ihren Besitz brachten. Anschließend gaben sie ihn mit der umliegenden kleinen Herrschaft Rudolfus Lupus (Rudolf der Wolf) zu Lehen.

Der aus dem Ende des 15. Jahrhunderts ausgestorbenen Geschlecht der Wölfe stammende Ministeriale gab dem Turm seinen Namen. 1574 gelangte die damalige Burg in den Besitz der Familie Grebmer. Etwa 200 Jahre später ging sie an die Familie Sternbach über, in deren Besitz sie noch heute ist. Zwischen 1727 und 1741 baute Franz Andreas von Sternbach sie zum einzigen Barockschloss Südtirols um, nachdem er die Burganlage mit Ausnahme des Bergfrieds hatte niederlegen lassen.

Seit 1996 ist im ersten Stock des Schlosses ein Jagd- und Fischereimuseum untergebracht, dessen Ausstellung die Jagd und die Fischerei besonders aus kulturhistorischer Sicht präsentiert und deshalb dem Thema in der Volkskunst großen Raum einräumt. Ausgestellt sind nicht nur Pulverhörner, Jagdtaschen und Jägerbestecke, sondern auch Schnupftabakdosen, Pfeifen und Trinkgläser.

Die Zimmer im zweiten Stock sind dem Schloss und seiner Geschichte gewidmet. Die Prunkräume sind in ihrem Originalzustand erhalten. Ihr Mobiliar, Gemälde und Tapeten gehören zum barocken Inventar des Schlosses und vermitteln auf diese Weise einen guten Eindruck vom Leben des Adels im 18. und 19. Jahrhundert. Besichtigt werden können unter anderem kunstvolle Stuckarbeiten in Pastelltönen, aufwändig bemalte Stofftapeten mit Jagdmotiven und ein großer Kronleuchter aus Kristall.