Landschaftsbild 1
1) Kopfbild Mitte, Brenner, Brennerbad und Radweg, Blick nach Norden
Übersicht zur Gemeinde
Italienische Region | Trentino-Südtirol |
Provinz | Bozen |
Bezirks-gemeinschaft | Wipptal |
Gemeinde | Brenner |
Höhe Zentrum | 1098 m.ü.M. |
Einwohner | 2.126 (12/2013) |
Sprachgruppe | Prozentualer Anteil |
Deutsch | 80,86% |
Italienisch | 18,64% |
Ladinisch | 0,50% |
Fraktionen
- Brenner
- Brennerbad
- Giglberg
- Gossensass - Hauptort
- Pflersch
- Pontigl
Landkarte Großansicht
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Altbekannter Schüttelreim
Wendelin Überzwerch (1893-1962)
Ein Auto fuhr durch Gossensaß,
Und kam in eine Soßengass,
So dass die ganze Gassensoß
Sich über die Insassen goss.
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Impressionen
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Gossensass, Sitz der Gemeinde Brenner
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Die Gemeinde Gossensass, Sitz der Gemeinde Brenner, entstand in der heutigen Zusammensetzung aufgrund eines Regierungsdekretes des Jahres 1929.
Damit wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Brenner, Gossensass und Pflersch zu einer Gemeinde zusammengelegt.
Nach dem Wegfall der Grenze zu Österreich und auch durch den Bau der Autobahn, fließt der Verkehr über die dominierende Autobahn an der Gemeinde vorbei, was zweifelsohne zu einer positiven Beruhigung geführt hat.
Historisch interessante Entwicklung
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Gossensass liegt etwas unterhalb des Brenners und zeugt von einer interessanten Entwicklung an einem Platz.
Wer die Beschaulichkeit liebt, findet hier ein gemütliches Zuhause und im Sommer eine breite Palette an sehr schönen Wandergebieten.
Dies gilt auch im Winter, wo das Preis-/ Leistungsverhältnis stimmt und der sportliche Wintergast in der nahen Umgebung zahlreiche Möglichkeiten findet.
Die Gemeinde ist ein idealer Ausgangspunkt in die nahegelegenen Skigebiete. Hier bieten sich u. a. das Pflerschtal und das Ridnauntal an sowie das bei Sterzing liegende Gebiet Meransen. Gut zu erreichen sind auch die schönen Wintersportgebiete in den Dolomiten.
Ebenfalls gut erreichbar sind einige kleine aber schöne Skigebiete in Nordtirol, wobei das Stubaital eines der bekanntesten ist.
Auch für Biker und Radfahrer gibt es gute Angebote, wobei besonders der Radweg vom Brenner bis Bozen zu empfehlen ist, der teilweise auf den alten Trassen der Bahn verläuft.
Eine wechselhafte Geschichte, erste Blüte durch den Bergbau
Der Name Gossensaß (alte Schreibweise), italienisch Colle Isarco, kommt wahrscheinlich von Gotzen, was Knappen bedeutet und Sass, was Sitz, Wohnsitz bedeutet. Andere interpretieren den Namen Gossensass als Gotensitz, aber die Wissenschaftler sind sich darüber nicht einig.
Das Dorf wurde 1205 das erste Mal urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit lebten hier nur Bauern und Handwerker. Anfang des 15. Jahrhunderts fand man im benachbarten Pflersch Eisen- und Silbererz. Dies lockte viele Bergleute aus ganz Europa nach Gossensass.
Die erste Blütezeit von Gossensass hat damit begonnen und die Bürger von Gossensaß kamen durch das Silber und das Eisen zu großem Wohlstand.
Zu Ehren der Schutzpatronin der Bergleute wurde die Barbarakapelle mit einem aufwändigen und teuren Flügelaltar gebaut. Sie fand ihren Platz neben der Pfarrkirche, welche dem Hl. Georg geweiht war. Ende des 16. Jahrhunderts war jedoch der Großteil der Erze aufgebraucht und Gossensass und Pflersch versanken wieder in Bedeutungslosigkeit.
Zweite Blütezeit als Bade- und Kurort
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Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann die zweite Blütezeit mit dem Tourismus der betuchten Gesellschaft. In Brennerbad, nördlich von Gossensass, fand man mit den Zachariasquellen warme Thermalwasserquellen.
In Gossensass wurden große Hotels gebaut, die wie das Grandhotel Gröbner und das Palasthotel den Tourismus fördern sollten. Das Grandhotel Gröbner brannte 1945 nach einer Explosion von amerikanischer Munition vollständig ab, das Palasthotel hat erst 2004 nach fast 40-jährigem Dornröschenschlaf seine Tore wieder für Gäste geöffnet.
Der wohl bekannteste Gast war der Schriftsteller Henrik Ibsen. Gossensass wurde neben Meran zu einem der wichtigsten Kurorte für die betuchte Gesellschaft. Im Jahr 1908 wurde Gossensass vom Österreichischen Kaiser Franz Joseph I. zur Marktgemeinde erhoben.
Der Tourismus blühte bis zum Ersten Weltkrieg und der Teilung Tirols. Dann begann die Zeit des Faschismus und der Unterdrückung. Aus dieser Zeit stammt ein am nördlichen Ortsrand gelegenes italienisches Mausoleum, dessen historische Wertung bis heute umstritten ist. Zudem finden sich im Ort und in der näheren Umgebung zahlreiche Befestigungsanlagen des Vallo Alpino, die zwischen 1938 und 1942 entstanden und zu einem geringen Teil nach 1945 fertig gestellt wurden.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Tourismus nur zögernd wieder in Schwung. In neuester Zeit wird wieder von einem Neubau der Thermen direkt im Ort gesprochen. Bis heute sind allerdings noch keine konkreten Pläne zu einem Bau bekannt, obwohl bereits einige vielversprechende Probebohrungen nach Quellen durchgeführt wurden.
Wintersport ohne lange Wartezeiten an den Pisten
Im Winter ist die Gemende ein Geheimtipp für alle Gäste, die den Wintersport lieben und sich ohne Hektik in dem nur wenige Minuten entfernten Skigebiet Ladurns vergnügen können.
Impressionen von Gossensass
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