Landschaftsbild 1
2) Kopfbild Mitte: Vinschgau vom Sonnenberg, Ortlergruppe, Foto: Benreis auf wikivoyage, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Übersicht zur Stadt
Italienische Region | Trentino-Südtirol |
Provinz | Bozen |
Bezirks-gemeinschaft | Vinschgau |
Gemeinde | Schlanders |
Höhe | 660 m.ü.M. |
Einwohner | 6.016 (12/2015) |
Sprachgruppe | Prozentualer Anteil |
Deutsch | 94,66% |
Italienisch | 5,19% |
Ladinisch | 0,14% |
Offizielle Website / Quellen
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Landkarte Großansicht
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Impressionen
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Schlanders, Hauptort der Bezirksgemeinschaft Vinschgau
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Schlanders, italienisch Silandro, ist der Hauptort der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und liegt in der geografischen Mitte des Vinschgau.
Schlanders liegt an der Sohle eines mächtigen Gadriaschuttkegels, welcher sich an der orografisch linken Talseite am Ausgang des Schlandrauntales zwischen Laas und Kortsch erstreckt.
Das Gemeindegebiet von Schlanders reicht im Norden von den Gipfeln der Ötztaler Alpen im hintersten Schlandrauntal und im Süden bis zum Eingang des Martelltals und den Gipfeln der benachbarten Laaser Berge.
Auf der Burg Schlandersberg hoch über Schlanders residierten von ca. 1200 bis 1771 die adeligen Herren von Schlandersberg. Ihr Wappenschild zeigt auf blauem Grund drei silbergraue Spitzen, die untereinander angeordnet sind. Sie laufen nach rechts und enden spitz am rechten Schildrand.
Die Gemeinde Schlanders hat dieses Adelswappen übernommen. Die Verleihung dieses Wappens erfolgte zur Zeit der italienisch-faschistischen Verwaltung im Jahre 1928 durch königlichen Regierungserlass.
Die Entstehung des Namens
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Die Entstehung des Namens Schlanders lässt sich bis auf das Jahr 1100 zurückverfolgen.
Damals galt der Name Slanderes, sein Ursprung könnte indogermanisch sein. Im Jahr 1518 taucht erstmals Schlanders auf. Die Wurzel dieses Wortes ist SAL (=Weide). Schlanders war also ein mit Weidebäumen bewachsener Ort, der auf die ursprüngliche Landschaft in der Umgebung von Schlanders hinweist.
Seit 1923 gilt auch der amtliche italienische Name Silandro und die Ortstafeln werden zweisprachig aufgeführt.
Schlanders und sein kulturelles Leben
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Das kulturelle Leben von Schlanders ist stark von den alten Traditionen geprägt.
Diese wiederum stammen aus der bäuerlichen Vergangenheit und von geschichtlichen Abläufen, die zur Entwicklung von Schlanders und zur Orientierung auf eine selbstbewusste und aufgeschlossene Gesellschaft beigetragen haben.
Die Herzlichkeit und Offenheit zeigt sich auch gegenüber den Feriengästen, die seit rund fünfzig Jahren in Schlanders und Umgebung Erholung suchen.
Zu den ältesten Bräuchen zählt das Scheibenschlagen.
Am ersten Fastensonntag des Jahres werden Scheiben aus Birken- oder Föhrenholz in der Größe von einem kleinen Teller auf eine Anhöhe hinaufgetragen.
Bei Anbruch der Dämmerung wird dort ein Feuer entzündet. Die Holzscheiben, die in der Mitte ein Loch besitzen, werden an eine Haselrute gesteckt, und anschließend in das Feuer gehalten, bis sie glühen.
Mit großem Geschrei und Aufsagen bestimmter Reime wird nun die Scheibe über die Kante in das Tal geschleudert. Mit dem Scheibenschlagen soll der Winter vertrieben werden.
Herz-Jesu-Sonntag, Brauchtum in Schlanders
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Dieser Brauch geht auf das späte 18. Jahrhundert zurück. 1796 versprachen die Tiroler Landstände angesichts der drohenden Gefahr durch die Truppen Napoleons I feierlich, das Land dem "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen und dessen jährlich zu gedenken.
Als Herz-Jesu-Sonntag wurde der erste Sonntag nach dem Fronleichnamfest gewählt. Andreas Hofer erneuerte 1809 das Gelöbnis vor der Schlacht am Berg Isel gegen die Franzosen und Bayern.
Als Andreas Hofers Truppen überraschend siegten, wurde der Herz Jesu Sonntag zum Feiertag gemacht. In Erinnerung daran werden Feuer auf den Bergen entzündet.
Auch die Bergfeuer selbst haben einen geschichtlichen Hintergrund, denn in den Kriegszeiten wurden Bergfeuer als Zeichen für einen abgesprochenen Kampfbeginn entzündet. Am Herz-Jesu-Sonntag brennen die Höhenfeuer am Nördersberg und am Sonnenberg über Schlanders.