Landschaftsbild 2
2) Kopfbild Mitte, Unterland, Biotop Castelfeder und Etschtal, Foto: Dietmar Mitterer-Zublasing, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Übersicht zur Stadt
Italienische Provinz | Trentino-Südtirol |
Bezirk | Bozen |
Bezirks-gemeinschaft | Überetsch-Unterland |
Gemeinde | Neumarkt |
Höhe Zentrum | 214 m.ü.M. |
Einwohner | 4.926 (Jan. 2010) |
Sprachgruppe | Prozentualer Anteil |
Deutsch | 61,65% |
Italienisch | 37,97% |
Ladinisch | 0,37% |
Landkarte Großansicht
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Impressionen
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Neumarkt, Hauptort der Bezirks-gemeinschaft Überetsch-Unterland
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Neumarkt, italienisch Egna, ist Hauptort und Sitz der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland sowie einiger anderer überörtlicher Einrichtungen.
Wichtige Wirtschaftszweige sind Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Der Tourismus hat, etwas zu Unrecht, nur eine relativ geringe Bedeutung.
Der Kern von Neumarkt liegt auf der linken Seite der Etsch. Das Kennzeichen des Dorfes ist sein stadtähnlicher Charakter mit den dicht gedrängten, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Laubengassen, den 'Saalhäusern' (Häusern mit Durchfahrten) und Bauten im venezianischen Baustil.
Neumarkt, ein Ort mit langer Geschichte
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Die Geschichte von Neumarkt reicht bis in das Jahr 1181. Zu dieser Zeit wurden auf einer Wiese in Enn an der Etsch Holzflöße zur Beförderung auf dem Fluss zusammengestellt.
Kein geringerer als der Bischof Konrad von Trient hat den Ort 1189 gegründet und gab ihm den Namen 'burgum novum Egne'.
Durch seine zentrale Lage im Unterland an den Handelsstraßen zwischen Norden und Süden und insbesondere durch die Etschschifffahrt erlangte das Dorf im Mittelalter hohe wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Davon zeugt das 'Ballhaus', wo die Waren gelagert wurden.
Im 13. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Ort durch Hochwasser zerstört und als 'Neuer Markt' wiederaufgebaut. 1309 verlieh Herzog Otto von Tirol dem Ort Privilegien, die bestimmten, dass alle Güter, die auf Wagen oder Schiffen nach Neumarkt kamen, hier niedergelegt und durch Bewohner von Neumarkt nach einer festgesetzten Reihenfolge weiterbefördert werden mussten.
1340 wurden Teile des Ortes durch ein Feuer zerstört; mit einem 10-jährigen Steuernachlass des Landesfürsten konnte der Ort wiederaufgebaut werden. Der Ansitz Griesfeld, auch als 'Spital' bezeichnet, stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch in Neumarkt lohnen
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Die Pfarrkirche 'St. Nikolaus', auf romanischen Grundmauern stehend, wurde im 15. Jahrhundert erweitert. Hier wirkte 1412 der Steinmetz und Baumeister Konrad von Neumarkt und in der zweiten Jahrhunderthälfte Peter von Ursel.
Das Sterngewölbe wurde um 1500 gebaut. Der Sitz der Pfarre wurde im 13. oder 14. Jahrhundert an die St.-Peters-Kirche in Auer übertragen, Neumarkt also von dort aus seelsorglich betreut. Erst im 17. Jahrhundert erhielt Neumarkt einen Kuraten. 1841 wurde der Ort wieder Pfarrei und 1893 schließlich Dekanat.
Die zweite Hauptkirche ist 'Unsere Liebe Frau in der Vill'. Auch hier wirkten die genannten Baumeister des 15. Jahrhunderts. Die Kirche gilt als eines der schönsten und elegantesten spätgotischen Bauwerke Tirols.
Das Pilgerhospiz, ein seltener Zeuge aus romanischen Zeit
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Südlich von Neumarkt liegt das Pilgerhospiz Klösterle. Es ist eines der wenigen fast vollständig erhaltenen Pilgerhospize in Europa.
Die romanische Anlage wurde 1220 gebaut und um 1300 erweitert.
Sie wurde bis zum 16. Jahrhundert als Unterkunft für Rompilger genutzt und wird derzeit zu Museum ausgebaut.
Feste und Freilichtspiele
Neumarkt ist nicht nur sehenswert, es lädt auch zu verschiedenen Festen ein, die über die Gemeinde hinaus bekannt sind.
Laubenfest
Einmal im Jahr findet das Neumarktner Laubenfest statt. Das dreitägige Fest erstreckt sich vom Hauptplatz bis ins Unterdorf, wobei die verschieden Vereine des Dorfes die Gäste an Ständen mit Speisen und Getränken versorgen.
Freilichtspiele
Ein weiteres in Neumarkt stattfindendes Event sind die Freilichtspiele Südtiroler Unterland. Mit Inszenierungen der klassischen Autoren des Tiroler Volksschauspiels fand die Bühne bald Anerkennung im In- und Ausland und etablierte sich als maßgeblicher Bestand des Südtiroler Theatergeschehens.