Landschaftsbild
2) Kopfbild Mitte, Ultental, Zoggler Stausee, Foto: Memorino, Lizenz: CC BY 3.0
Details zum Tal
Länge des Tals: ca. 35 Km
Ortschaften:
- Sankt Gertraud
- Sankt Pankraz
- Ulten
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Impressionen
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Das Ultental
Das Ultental, Naturschutzgebiet der Urlärchen
Das Ultental ist ein Tal der Abgeschiedenheit, wenn man den Vergleich zu den Ortschaften im Etschtal zieht, die an den Tourismus gewöhnt sind.
Im Ultental wird man eingefangen in eine Urlandschaft mit Feriendörfern, wo die Traditionen noch offen gelebt werden.
Wer das Tal nicht kennt, dem wird es vom Etschtal aus gesehen nicht auffallen. Es beginnt in Lana mit der Gaulschlucht, in die keine Strasse, sondern nur ein Promenadenweg führt. Dass sich hinter der Schlucht ein breites Tal öffnet, lässt sich hier nicht erkennen.
Der schön angelegte Promenadenweg durch die Gaulschlucht beginnt bei der Falschauer Brücke und führt zu den Hängebrücken, die im Zickzack über die Falschauer gespannt sind. Nach den Hängebrücken führt der Weg weiter entlang der Falschauer und mündet in einem begehbaren Stollen an dessen Ende bei einem Wehr plötzlich endet. Hin und zurück benötigt man für den Spazierweg etwa eine Stunde, der an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung bringt. Es wird vor plötzlichen Wassereinbrüchen gewarnt, die bei schlechtem Wetter und durch den im Ultental angelegten Stausee bedingt, eintreten können.
Die Strasse selbst beginnt im nördlichen Teil von Lana und überwindet zunächst in zahlreichen Serpentinen einen Höhenunterschied von etwa 300 m bis zum Braunsbergerhof. Danach schlängelt sich die Strasse mit mäßiger Steigung weiter ins Ultental.
In St. Walburg gibt es am Kirchhügel einen latènezeitlichen Brandopferplatz, eine im Alpenraum herausragende archäologische Fundstelle.
In der Mitte des Ultentals gibt es das kleine und ruhige Skigebiet Schwemmalm. Eine sehr schöne Langlaufloipe führt von St. Nikolaus nach St. Gertraud.
Das Ultental bietet ein vielfältiges Angebot für Bergwanderer. Angefangen von gut gekennzeichneten Wanderwegen bis hin zu hochalpinen Touren. Der höchste der Ultner Berge ist die Hintere Eggenspitze mit 3.443 m.
Zwischen St. Walburg und St. Pankraz gibt eine Abzweigung der Straße, die ins Nonstal nach Cagno und zum Lago di Santa Giustina (Trentino) führt. Es ist eine außergewöhnliche Strecke in das Trentino, für die man Zeit benötigt. Sie ist touristisch kaum bekannt, bietet aber eine Fülle an Eindrücken in einer ganz anderen Bergwelt.
Im hintersten Teil des Ultentals, wo auch die Gemeinde St. Gertraud liegt, ist die Landschaft in vielen Bereichen noch sehr ursprünglich und der Natur überlassen. Sehenswert sind die Urlärchen. Eine im Jahr 2004 an der Universität Innsbruck verfasste Diplomarbeit beziffert das Alter der Lärchen auf etwa 850 Jahre.
Mitterbad, das mondäne Bad in der k&k Zeit
Nicht nur Meran war zu zeiten der gefürsteten Grafschaft Tirol ein Kurort mit Weltruhm.
Auch das Ultental und insbesondere Mitterbad war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebter Treffpunkt des Adels und berühmter Persöhnlichkeiten.
Der Badeort Mitterbad bei St. Pankraz beherbergte zahlreiche Berühmtheiten. Es waren dies Kaiserin Elisabeth v. Österreich, Bismarck, Defregger, Hermann Sudermann, Franz Kafka, Hermione v. Preuschen, Domherr Graf zur Lippe, Thomas Mann (der hier seine Buddenbrooks beendete) und Heinrich Mann.
Viele kamen wegen des bekannten Arztes und Philosophen Dr. Christoph Hartung v. Hartungen, der in Riva am Gardasee das Sanatorium Dr. von Hartungen betrieb und im hinteren Ultental, bei St. Nikolaus, seine Sommervilla Hartungshausen besaß.