Landschaftsbild 33
1) Kopfbild Mitte: Birnbaum, Lesachtal
Übersicht zur Gemeinde
Bundesland | Kärnten |
Politischer Bezirk | Hermagor |
Gemeinde | Lesachtal |
Höhe Gemeinde | 960-1200 m.ü.M. |
Höhe Zentrum | 800 m.ü.M. |
Einwohner | 1.363 (01/2016) |
Offizielle Website / Quellen
Gemeinde:
www.lesachtal.gv.at
Tourismus:
www.lesachtal.com
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Landkarte Großansicht
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Lesachtal an der Gail
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Die Gemeinde Lesachtal ist namensgleich mit dem Tal und umfasst die westlichen zwei Drittel des geografischen Lesachtals östlich der Osttiroler Grenze.
Zur Gemeinde gehören 31 Ortschaften (Stand 2011). Die größten sind Birnbaum, Liesing, Maria Luggau und St. Lorenzen.
Das Gemeindegebiet ist sehr weitläufig und erstreckt sich über etwas mehr als 20 Kilometer in West-Ost-Richtung, parallel zur Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien.
Anders als im Rest des Gailtales hat der Fluss hier eine bis zu 200 Meter tiefe und enge Schlucht gebildet.
Eine wechselhafte Geschichte
Das Lesachtal wurde um 600 n. Chr. von Slawen besiedelt. Es war eines der ersten Kärntner Täler, die germanisiert wurden.
Das Landgericht Lesach wurde um 1380 auf die Burg Pittersberg übertragen und war danach nur noch ein Amt dieser Herrschaft.
Diese gehörte den Grafen von Görz-Tirol, fiel nach deren Aussterben an den Landesfürsten und wurde schließlich, zusammen mit Goldenstein, der Grafschaft Ortenburg zugeschlagen.
Während des Ersten Weltkrieges verlief die Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien am Kamm der Karnischen Alpen. Zahlreiche alte Stellungen und Befestigungen zeugen noch heute von dem Krieg in den Bergen.
Ein langer Weg bis zur heutigen Gemeinde
Im Lesachtal konstituierten sich bei der Bildung von Ortsgemeinden 1850 zunächst die drei Gemeinden Luggau, St. Lorenzen und Liesing. Die beiden Katastralgemeinden Kornat und Strajach wurden zunächst der Gemeinde Mauthen angeschlossen, verselbständigten sich aber schon 1882 als Gemeinde Unterlesach.
Weitere zehn Jahre später wurden beide Katastralgemeinden zu eigenständigen Ortsgemeinden Birnbaum und St. Jakob. Bei der Kärntner Gemeindereform im Jahr 1973 kam die östlichste Gemeinde St. Jakob zu Kötschach-Mauthen, während die vier westlichen zur heutigen Gemeinde Lesachtal vereinigt wurden.
Lesach und das Lesachtal, ein besonderes Gebiet
Im Lesachtal wird heute noch vielfach Brot in Holzöfen nach den überlieferten Rezepten gebacken.
Mitte 2010 hat die UNESCO die Lesachtaler Brotherstellung zum Immateriellen Welterbe deklariert. Es wurde in die Liste der Kulturgüter von Österreich aufgenommen.
Das Welterbe der Klasse Traditionelles Handwerk umfasst den Getreideanbau und die Gewinnung des Korns, das notwendige Wissen zum Bau von Mühlen und das Jährliche Mühlenfest in Maria Luggau.
Dazu kommen noch die speziellen Dialektausdrücke und alltägliche Rituale sowie das Lesachtaler Dorf- und Brotfest.
Eine Besonderheit im Lesachtal sind die vielen noch gut erhaltenen Mühlen.
Dazu gibt es in Maria Luggau einen sehr schön angelegten Mühlenweg, der interessante Details zu diesem alten Handwerk zeigt.
Ein historischer, sehr interessanter Film ist über die Tourismus Seiten "Lesachtal" zu finden.
Maria Luggau, das Franziskanerkloster und die Lourdeskapelle
Maria Luggau ist ein Haufendorf das zur Gemeinde Lesachtal gehört und auf 1173 m Seehöhe liegt.
Das Dorf besteht zu einem großen Teil aus den Gebäuden des Servitenklosters und der dazugehörigen Kirche.
Das Kloster wurde im Jahr 1591 als Franziskanerkloster gegründet. Die ersten Gebäude entstanden zwischen 1593 und 1628. Von 1635 an bis heute wird das Kloster von den Serviten geführt, einem Orden der Diener Mariens. Es beherbergt seit 1989 auch ein katholisches Bildungshaus für Oberkärnten.
Sehr schön ist der Klostergarten, einer der wichtigsten frühbarocken Klostergärten in Österreich. Er blieb in der Grundfläche und in den Hauptstrukturen bis heute erhalten.
Neben einem Glashaus ist ein weiteres Gartengebäude historisch interessant: Der achteckige, gemauerte Gartenpavillon – im Volksmund auch "Spatzentempel" genannt – mit hölzerner Laterne aus dem 17. Jahrhundert.