Landschaftsbild 1
2) Kopfbild Mitte: Kufsteiner Becken, Foto: Xell,
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Übersicht zur Stadt
Bundesland | Tirol |
Politischer Bezirk | Kufstein |
Stadt | Kufstein |
Höhe | 499 m.ü.M. |
Einwohner | 18.726 (01/2016) |
Landkarte Großansicht
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Landkarte Seegebiet
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Kufstein, Bezirkshauptstadt
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Die Bezirkshauptstadt Kufstein ist die zweitgrößte Stadt in Tirol. Sie liegt beiderseits des Inns, zwischen dem Hausberg Pendling und dem Maistaller Berg westlich, dem Thierberg nördlich, dem Kaisergebirge und Stadtberg östlich sowie dem Kufsteiner Wald südlich.
Die Stadt befindet sich am Ausgang des alpinen Inntales und nur wenige Kilometer vom bayerischen Alpenvorland entfernt. Im Gemeindegebiet liegt auch das Kaisertal, das bis vor Kurzem letzte Tal Österreichs ohne Straßenanbindung (2006 wurde der Anna-Tunnel nach langem politischen Diskurs zwischen Kufstein und Ebbs gebaut).
Vielfalt an Geschichte und Natur mit hohem Freizeitwert
Kufstein ist eine Stadt mit großer Vielfalt an Geschichte und Natur. Wenn sie also von Deutschland nach Österreich einreisen, sollten Sie die Gelegenheit zu einem Aufenthalt nutzen, um sich ein wenig umzusehen und bei der Tourist Information einige Unterlagen abzuholen.
Im Stadtgebiet münden zahlreiche Bäche in den Inn. Die größten sind rechts des Inns die Weißache und der Kaiserbach, der die Stadtgrenze im Norden bildet. Weitere rechte Innzuflüsse sind der Mitterndorfer, Kien- und Kreuzbach, linke Zuflüsse der Rochen- und Morsbach.
Vier Hügel, bzw. kleinere Berge finden sich mitten in der Stadt: Zellerberg, Festungsberg, Kalvarienberg (Heldenhügel) und Lausbichl.
Auf der linken Talseite finden Sie den Stimmersee, Thiersee, Pfrillsee, Längsee, Hechtsee und Egelsee (wobei Stimmersee und Thiersee schon in den Nachbargemeinden liegen).
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Das Gebiet um Kufstein ist schon seit rund 30.000 Jahren besiedelt, wie Funde von knöchernen Pfeilspitzen eiszeitlicher Jäger in der Tischofer Höhle im Kaisertal beweisen. Viele dieser Funde sind heute im Heimatmuseum auf der Festung Kufstein ausgestellt. Somit ist Kufstein vermutlich das älteste besiedelte Gebiet Tirols.
Kufstein wurde im römischen Feldzug gegen die Rätier und Vindeliker 15 vor Christus eingenommen und den römischen Provinzen Rätien (Stadtteil Zell) und Noricum (restliche Stadt) zugeteilt, als diese in der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts gebildet wurden.
Von dieser Zeit zeugen noch heute Spuren der alten römischen Militärstraße im Inntal. 500 Jahre lang stand das Gebiet unter römischer Herrschaft und wurde danach wiederholt von den Bayern besetzt. Der Caofstein (Kufstein) wurde erstmals in einem Güterverzeichnis des Bischofs Arn von Salzburg um 788 mit einer eigenen Kirche nachgewiesen. Zu dieser Zeit war der Raum Kufstein Teil des Gau Unterinntal und unterstand dem Herzogtum Bayern. Die Festung Kufstein (Burg) wurde erstmals 1205 als Besitzung des Bischofs von Regensburg und des Herzogs von Bayern erwähnt. Bis 1213 gelang es den Bayern, die alleinige Herrschaft zu erlangen. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage wurde der Ort von den jeweiligen Herrschern gefördert und befestigt, bis ihm 1393 das Stadtrecht verliehen wurde.
Kufstein kam erstmals 1342 als Brautgeschenk an Tirol, als Gräfin Margarete von Tirol den bayerischen Herzogsohn Ludwig den Brandenburger ehelichte, musste aber bereits 1369 im Frieden von Schärding an Bayern zurückgegeben werden.
Auf dem Reichstag zu Köln 1505 entschied der Habsburger Maximilian I. durch einen Schiedsspruch den Landshuter Erbfolgekrieg und sicherte sich dabei selbst formell das Gebiet um Kufstein.
1805 wurde Kufstein im Zuge des 3. Koalitionskrieges gegen Napoleon erneut von den Bayern eingenommen und zusammen mit ganz Tirol im Frieden von Pressburg auch formal dem Königreich Bayern zugesprochen. Es konnte auch im Tiroler Volksaufstand 1809 nach wochenlanger Belagerung nicht zurückgewonnen werden, da die bayerische Garnison sich auf die Festung stützte, die für die Aufständischen uneinnehmbar war. Der Aufstand wurde 1813 endgültig brutal niedergeschlagen. Als Bayern das Bündnis mit Napoleon verließ und auf die Seite der Alliierten wechselte, vereinbarten Bayern und Österreich im Rieder Vertrag die Rückgabe Tirols (und damit auch Kufsteins) an Österreich.
Glashütte Riedel, Tradition seit 1756
Die Ursprünge des Unternehmens gehen zurück auf den Glashändler Johann Christoph Riedel aus Neuschloß bei Bömisch-Leipa, der 1673 die Glasmacherdynastie gründete.
Im Jahr 1723 fiel Johann Christoph Riedel in Markersdorf bei Böhmisch-Kamnitz einem Raubmord zum Opfer, der Friedrich Schiller zu seiner Ballade 'Die Kraniche des Ibykus' (1797) als Vorlage gedient haben soll.
Neuanfang in Kufstein
Durch den zweiten Weltkrieg bedingt, zog es den Sohn von Walter Riedel, Claus Josef Riedel, nach Kufstein. Mit finanzieller Hilfe der Familie Swarovski, die seit 1895 in Wattens/ Tirol eine Fabrik für geschliffene Schmucksteine betrieben, erhielt Claus Riedel 1954 die Chance, die Tiroler Glashütte aus dem Konkurs zu übernehmen.
Gründersohn Daniel Swarovski war bei Claus Riedels Urgroßvater Josef zur Lehre gegangen. Ein Jahr später, 1955, kam auch Vater Walter Riedel aus der Gefangenschaft zurück.
Claus Riedel errichtete gemeinsam mit seinem Vater die Tiroler Glashütte als Manufaktur. 1956, 200 Jahre nach der Gründung der ersten Wald-Glas-Hütte in Böhmen wurde die Glasproduktion in Kufstein unter dem Namen Riedel-Glas wieder aufgenommen. Prof. Claus Riedel starb am 17. März 2004 im Alter von 79 Jahren.
Glasmacherkunst unmittelbar erleben
In der Schauhütte kann man die Glasmacherkunst in einem Spektakel der Sinne erleben. Details dazu finden Sie unter www.riedel.com