Landschaftsbild 24
1) Kopfbild Mitte: Das Leukental bei Kössen
Details zum Tal
Länge des Tals vom Pass Thrun bis Kössen: 55,5 Km
Zeitbedarf mit dem PKW ohne Halt: ca. 65 Minuten
Wichtigste Orte:
- Kössen
- Kirchdorf in Tirol
- St. Johann in Tirol
- Kitzbühel - siehe Hauptstadt
- Pass Thurn
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Impressionen
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Das Leukental von Kössen bis Kitzbühel und zum Pass Thurn
Das Leukental verläuft in Nord-Süd-Richtung, von der bayerischen Grenze bis zum Pass Thurn. Es ist jedoch nicht eindeutig als Tal begrenzt und umfasst somit auch einige kleinere Nebentäler.
Der Pass Thurn liegt bereits auf Salzburger Gebiet und ist mit seinen 1273m Höhe auch Ausgangspunkt für Touren und Ausflüge mit der Panoramabahn Kitzbüheler Alpen. Die Bahn ist ein einmaliges Erlebnis, weil damit von Kitzbühel bis zum Pass Thurn und in das Pinzgau Touren möglich sind.
Der Fluss durch das Leukental wird von seinem Ursprung am Paß Thurn bis Kitzbühel als 'Jochberger Ache', von Kitzbühel bis St. Johann in Tirol als 'Kitzbühler Ache' und ab dem Zusammenfluss mit der Fieberbrunner-Ache bei St. Johann in Tirol als 'Großache' bezeichnet.
In Bayern wechselt der Fluß erneut den Namen und fließt als Tiroler Ache weiter.
Ein Tal voller Gegensätze
Landschaftlich reizvoll ist der Talabschnitt von Kössen bis Erpfendorf. Weiter geht es über Kirchdorf in Tirol nach St. Johann in Tirol. Auf diesem Talabschnitt zeigt sich bei gutem Wetter auf der rechten Seite des Tales der Wilde Kaiser mit seinem mächtigen Gebirgszug.
Von St. Johann in Tirol bis Kitzbühel dominiert auf der linken Seite das Kitzbüheler Horn, Inbegriff für die Skiwelt.
Auf dem letzten Stück von Kitzbühel bis zum Pass Thurn wird zunächst noch der Hahnenkamm sichtbar, bekannt durch das berühmte Skirennen. Als letzter größerer Ort vor dem Pass wird Jochberg erreicht.
Leukental, Ein Name der fast vergessen wurde
Der Name 'Leukental' wäre im Laufe des 20. Jahrhunderts fast in Vergessenheit geraten, da ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Bezeichnung 'Großachental' gängig wurde. Dies hängt damit zusammen, dass zu Zeiten der k. u. k. Monarchie alle Kronländer genau vermessen wurden und die Landvermesser, die meist aus Böhmen kamen, oft die alpinen Dialekte nicht ganz verstanden und manche Bezeichnungen ohne weitere Recherchen in die Karten eintrugen.
So ist die damals irrtümliche Änderung der Bezeichnung des Tales vom Namen des Flusses her zu erklären, indem dem Landvermesser wohl auf die Frage, wie der Fluss heiße, geantwortet hatte: 'das ist die große Ache.' Somit findet sich noch heute in den meisten Landkarten die Bezeichnung 'Großachental.'
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand sogar die irrige Meinung, dass das Leukental vom Inntal bei Wörgl über Söll und Ellmau nach St. Johann führen würde, sodass der Bahnhof bei Bruckhäusl (Stadtgebiet Wörgl) bis vor wenigen Jahren die Bezeichnung 'Söll-Leukental' hatte.
1875, bei der Errichtung des Bahnhofs war damit gemeint, dass man von diesem Bahnhof weiter nach Söll und dann über Ellmau und Going ins Leukental kommen würde. Im Laufe der Jahrzehnte bürgerte sich immer mehr der Irrtum ein, das Leukental führe von Wörgl über Söll, Scheffau, Ellmau und Going nach St. Johann. Siehe dazu Sölllandl und Brixental.
Der im November 2008 verstorbene Kitzbüheler Heimatforscher Peter Brandstätter, gab dem Leukental seinen Namen zurück, indem er sich zeit seines Lebens für die Aufklärung dieses Irrtums einsetzte und durch Veröffentlichungen und Schreiben an die zuständigen öffentlichen Stellen das Bewusstsein für das Leukental wieder stärkte. Er schaffte es sogar, dass die ÖBB die Bezeichnung des Bahnhofs von 'Söll-Leukental' auf 'Bruckhäusl' änderte.