Landschaftsbild 1
1) Kopfbild Mitte, Bozen, Blick ins Eisacktal mit Rosengarten
Übersicht zur Gemeinde
Italienische Region | Trentino-Südtirol |
Provinz | Bozen |
Bezirks-gemeinschaft | Salten-Schlern |
Gemeinde | Waidbruck |
Höhe Zentrum | 470 m.ü.M. |
Einwohner | 205 (12/2013) |
Sprachgruppe | Prozentualer Anteil |
Deutsch | 81,40% |
Italienisch | 13,37% |
Ladinisch | 5,23% |
Landkarte Großansicht
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Impressionen
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Waidbruck, Eingang zum Grödnertal
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Waidbruck, italienisch Ponte Gardena, ist die drittkleinste Gemeinde von Südtirol.
Das Gemeindegebiet von Waidbruck beschränkt sich auf 2,33 km² am Eingang zum Grödnertal. Innerhalb der Gemeinde gibt es keine Weiler und Fraktionen, daher wohnt die gesamte Bevölkerung im Hauptort.
Die Geschichte von Waidbruck beginnt schon im 1. Jahrhundert, als um eine Brücke die römische Siedlung Sublavio wuchs.
Diese Siedlung war nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern markierte auch die Grenze zwischen Italien und dem Norikum. Nach dem 5. Jahrhundert wird diese Siedlung nicht mehr erwähnt, aber es gibt Anzeichen, dass sie auch im Frühmittelalter weiterhin bestand.
Die Entwicklung der Gemeinde
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1173 wird die Trostburg auf dem Trostberg bei Waidbruck errichtet. Sie diente wahrscheinlich der Absicherung des Brückenkopfes. Schon damals war Waidbruck ein Ort der Durchreise und Rastplatz für Reisende und Pilger. Die heutige Gemeinde war ursprünglich eine Malgrei der Marktgemeinde Kastelruth, und die Trostburg war der Sitz einer Seitenlinie der Herren von Villanders.
Im späteren Mittelalter wurde durch den Ausbau des die Eisackschlucht passierbar machenden Kuntnerwegs Waidbruck wirtschaftlich von Kollmann abgelöst, da der Weg um Waidbruck herumführte.
Am 4. November 1809 fand eine Schlacht zwischen Tiroler Freiheitskämpfern und französischen Soldaten unter der Führung des napoleonischen Generals Peyri im Umfeld der Starzer Brücke in Waidbruck statt. Die Franzosen verloren dabei an die 400 Mann und die Brücke wurde danach von den Tirolern in Brand gesetzt und zerstört. Diese Schlacht ist in einem Gemälde des wiener Malers Balthasar Wiegand (im Zeughaus des Tiroler Landeskundlichen Museums) sehr dramatisch dargestellt.
Erst im 19. Jahrhundert gewann der Ort durch den Bau der Eisenbahn und der Grödnerstraße an Bedeutung. Der Bahnhof Waidbruck wurde zum wichtigsten Warenumschlagplatz im unteren Eisacktal und später auch Ausgangspunkt der Grödnerbahn.
Waidbruck und die Trostburg
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Die Trostburg liegt in natürlichem Gelände in östlicher Hanglage oberhalb der Ortschaft Waidbruck, die in römischer Zeit Sublavio genannt wurde.
Hier, wo der Bergrücken von Kastelruth gegen die Mündung des Grödner Baches in den Eisack steil abfällt, befand sich der 1173 erwähnte Sitz eines Cunrat de Trosperch, der den Herren von Kastelruth entstammte.
Der Sitz gelangte dann an die Herren von Velthurns (1243-1290), Ministerialen der Bischöfe von Brixen, und als landesfürstlich-tirolisches Lehen an die Herren von Villanders. Von 1385 bis 1967 diente die ehemalige Ministerialenburg den Herren, Freiherren und Grafen von Wolkenstein-Trostburg als deren Adelssitz.
Diese übten von hier aus die niedere Gerichtsbarkeit aus, und zwar über einen Burgfriedensbezirk Trostburg, aus dem die Gemeinde Waidbruck hervorging. Ebenso verwalteten sie zeitweilig von der Trostburg aus das Gericht Villanders.
Ab dem 17. Jahrhundert war die Trostburg von den Grafen Wolkenstein nur mehr in den Sommermonaten bewohnt worden. Obwohl das Geschlecht um Instandhaltung der Burg redlich bemüht war, konnte der Verfall im 20. Jahrhundert nicht mehr aufgehalten werden.
1967 gründeten sechs Mitglieder des Südtiroler Burgenvereins aus privater Initiative eine Gesellschaft, um die Trostburg vor dem Verfall zu retten. Ihre Anteile gingen 1981 an den ehrenamtlich geführten Verein über, seither ist die Trostburg offizieller Sitz des Südtiroler Burgeninstituts, seit 2005 auch Südtiroler Burgenmuseum.