Landschaftsbild 31
1) Kopfbild Mitte: Kreuzbergpass, Blick auf die Sextener Dolomiten
Übersicht zum Pass
Nordseite | Südtirol |
Südseite | Venetien |
Bezirksgem. | Pustertal |
Höhe | 1636 m.ü.M. |
Staatsstrasse | SS 52 |
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Landkarte Großansicht
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Impressionen
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Der Kreuzbergpass, Grenze zwischen Südtirol und Venetien
Der Kreuzbergpass (it. Passo di Monte Croce di Comélico) stellt die Grenze zwischen Südtirol und der Provinz Belluno im Veneto (Venetien) dar.
Er verbindet das Pustertal und das Sextental mit dem Cadore.
Der Kreuzbergpass bildet auch die Grenze zwischen den Dolomiten im Westen und den Karnischen Alpen im Nordosten.
Der Kreuzbergpass, eine Verbindung seit der Römerzeit
Schon die Römer erkannten, dass der Kreuzbergpass ein leicht zu überwindender breiter Sattel ist. Er gehört zu den Übergängen, die schon seit alters her rege genutzt wurden. Die Römer folgten dieser alten Tradition und bauten im ersten nachchristlichen Jahrhundert eine der Piave folgende Straße über den Kreuzbergpass, die über das Pustertal auf die Brennerstraße traf.
Es war dies eine zweite Via Claudia Augusta (siehe dazu auch die Beschreibung), die zur Unterscheidung von der weiter westlich über den Reschen verlaufenden Straße gleichen Namens auch 'Via Claudia Augusta Altinate' genannt wurde. Diesen Zusatz erhielt sie von ihrem Ausgangsort Altino. Die Via Claudia Augusta des Reschenpasses hingegen erhielt den Zusatz 'Padana', nach ihrem Anfangsort Hostilia in der damals Padana genannten Poebene.
Für gut zwei Jahrhunderte floss nahezu der gesamte Verkehr, der den Alpenhauptkamm am Brenner überquerte, vorab über den Kreuzbergpass. Beim heutigen Innichen, wo sich eine Straßenstation befand, zweigte ein Teil des Verkehrs auch in Richtung Osten ab, zu einem der vielen Tauernpässe hin.
Die durchgehende Brennerroute war erst in voller Länge nutzbar, als ein Weg durch das enge Eisacktal gebaut war. Die Kreuzbergstraße behielt dennoch einen Großteil ihrer alten Bedeutung, zumal sie auch weiterhin eine ideale Verbindung zu den Tauernpässen herstellte. Belegt ist dies durch zahlreiche Münzen und anderen Kulturgüter aus römischer Zeit, die entlang des gesicherten bzw. vermuteten Verlaufs der römischen Kreuzbergstraße gefunden wurden.
Der Kreuzberpass im Mittelalter, ersten Weltkrieg und danach
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Mittelalter
Auch im Mittelalter behielt die Straße ihre Bedeutung. Dies umso mehr, als der Weg durch das enge Eisacktal nach Abzug der Römer lange nicht mehr nutzbar war.
Als nach dem Wiederaufbau am Ende des Mittelalters die Brennerroute wieder in voller Länge genutzt werden konnte, schadete dies dem Kreuzberg nicht, denn besonders in dieser Zeit wurden die Pässe der Tauern für den Saumverkehr erschlossen und rege begangen.
Als zum Ende des 18. Jahrhunderts der Saumverkehr über die Tauern niederging, betraf dies auch den Kreuzbergpass, über den in dieser Zeit ein mit kleinen Wagen befahrbarer Saumweg führte.
Erster Weltkrieg
In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gehörte das nordwestlich des Kreuzbergpasses liegende Sextental noch zur Monarchie Österreich-Ungarn.
Bereits zu dieser Zeit gab es hier Festungswerke. Sie sollten die Passage über den Kreuzbergpass für den Fall eines italienischen Durchbruchs sperren und damit auch den Zugang in das mit seiner Bahnlinie militärisch wichtige Pustertal verhindern.
Ausbau der Strasse im Jahr 1930
Die moderne Straße über den Kreuzbergpass wurde in den 1930er Jahren umfangreich ausgebaut. Sie führt durch eine typische Dolomitenlandschaft und ist nicht sonderlich stark frequentiert.
Noch heute ist der alte Jochweg sichtbar, der an der Passhöhe von der Straße abzweigt und zu den Bagni di Val Grande hinabführt.
Der Kreuzbergpass als Ausgangspunkt für Wanderungen und Skisport
Der Naturpark Drei Zinnen erstreckt sich bis zum Kreuzbergpass und grenzt an die Karnischen Alpen, die auch die Grenze zu Osttirol bilden.
Daher ist der Kreuzbergpass, der von Touristen nur schwach frequentiert wird, ein idealer Ausgangspunkt für Touren mit jedem Schwierigkeitsgrad. Dazu bietet auch das auf der Passhöhe liegende 4 Sterne Hotel mit schönem Wellnessbereich Ferien auf hohem Niveau an.
Der von der Passhöhe abzweigende alte Jochweg führt zu den Bagni di Valgrande, auch Terme delle Dolomiti genannt, die zur Gemeinde Comelico Superiore gehören. Über die Passstrasse sind es knapp 2 Km bis Valgrande.
Dieses Historische Kurzentrum, das auf 1210 m liegt und bereits 1880 über ein Kurhaus mit Konzertsaal verfügte, wurde nach umfangreicher Erneuerung 2003 wiedereröffnet.
Im neuen Kurzentrum gab es alles, was man von einem Heilbad und Wellnesszentrum erwarten konnte. Leider war aber das Gastaufkommen zu gering und so musste die Anlage 2012 geschlossen werden.