Landschaftsbild 17
1) Kopfbild´Mitte: Grödner Joch
Übersicht zum Pass
Nordseite | Südseite |
Südtirol | Südtirol |
Bezirks-gemeinschaft | |
Salten-Schlern | Pustertal |
Wolkenstein | Corvara |
Höhe | 2.121 m.ü.M. |
Pass-Strasse | SS 243 |
Errichtet | 1915 |
Wintersperre | Bedarfsweise |
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Landkarte Großansicht
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Strassenzustand
Informationen zum Strassenzustand sind vom
oder
sowie
zu erhalten.
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Das Grödner Joch, Grenze zwischen Gadertal und Grödner Tal
Das Grödner Joch, Ladinisch Ju de Frara, Grödnerisch Jëuf de Frea; italienisch Passo Gardena verbindet die Ortschaften Corvara im Gadertal und Wolkenstein im Grödnertal.
Das Grödner Joch ist ein Sattel zwischen dem Sellastock im Süden und den Cirspitzen im Norden, die das Tor zum Naturpark Puez-Geisler bilden.
Bei einer 180 Grad Drehung begeistern die Blicke auf die Bergwelt immer wieder. Nach Westen ist es der auf den 3181 m hohen Langkofel mit seiner charakteristischen langgestreckten Südwand, die dem Massiv seinen Namen gab.
Nach Osten öffnet sich die Aussicht zu den Berggipfeln des Sass Songher, die Fanes Gruppe mit Heiligkreuzkofel, Cunturines Spitze und La Varelle. Noch weiter östlich sieht man den Tofangipfel.
Auf der Grödner Seite entspringt unterhalb des Passes der Rio Frea, ein Zufluss des Grödnerbachs. Auf Seiten des Gadertals entspringen verschiedene Bäche der Sella- und der Cir-Gruppe, die sich zum Gaderbach vereinigen.
Die Geschichte des Grödner Joch
Die steinzeitlichen Funde vom Grödner Joch - verkohlte Holzreste, Tierknochen und Feuersteingeräte - gehören zu den ältesten im Bereich der Sella. Über die Besiedlung wissen wir aber ebenso wenig Genaues wie über die Nutzung des Übergangs in der Antike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.
In die Anfänge des Tourismus in den Dolomiten war das Grödner Joch kaum einbezogen, da es noch keine befahrbare Straße gab. Franz Moroder, Gemeindevorsteher von St. Ulrich, bemühte sich 1895/96 um die Erbauung des ersten Hospizes am Grödner Joch.
Ein Fahrweg wurde erst im Ersten Weltkrieg 1915 für Zwecke des Frontnachschubs und zur Versorgung der Truppen angelegt. Die deutsch-österreichische Front stand bei Arabba im Buchensteintal (Verteidigungsstellung Col di Lana), die Verbindungsstrecke verlief von Bozen durch das Grödnertal mit einer Schmalspurbahn bis Plan (Umladestation).
Von hier ging es weiter mit einer Seilbahn über das Grödner Joch nach Corvara und anschließend über den Passo Campolongo oder alternativ über das Sella Joch und Pordoi Joch zur Front.
Sport und Wandern rund um das Grödner Joch
Für touristische Zwecke gewann das Grödner Joch erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Eine asphaltierte Straße neben dem alten Jochfahrweg gibt es erst seit 1960.
Ein verzweigtes Wanderwegenetz und Skipisten sowie Liftanlagen entstanden auf beiden Seiten des Passes. Neben dem historischen Hospiz wurden weitere Unterkünfte und Geschäfte errichtet.
Zusammen mit dem Sella Joch, dem Pordoi Joch und dem Passo Campolongo bildet das Grödner Joch für Radfahrer und Biker die Vierpässefahrt Sella Ronda rund um die Sella; im Winter kann diese Runde in einer Kombination von Liften und Abfahrten auf Skiern bewältigt werden.
Wanderwege führen abwärts nach Corvara sowie nach Wolkenstein entweder über den Plan de Frea oder durch das Danterceppies-Tal unterhalb des Lifts. Diese Hänge sind im Winter Skigebiete.
In die Sella hinein führt der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2, teilweise als Klettersteig ausgelegt. Eine viel begangene Route für erfahrene Kletterer ist der Pisciadù Steig (Via ferrata Brigata Tridentina) mit einer Hängebrücke am Exnerturm.
Durch die Cirspitzen setzt sich der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2 auf der Nordseite des Grödner Jochs fort und führt zur Crespeina-Hochfläche mit dem Crespeina-See.