Landschaftsbild 1
2) Kopfbild Mitte: Blick auf die Stadt Bozen vom Schloss Sigmundskron,
Foto: Josef Tinkhauser
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Impressionen
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
_________________________
Quellennachweis
_________________________
Faszination Burgen und Schlösser
Das Bozner Becken fasziniert mit seinem einzigartigen Burgenreichtum.
Rund 40 Burganlagen auf engstem Raum bilden die größte Burgendichte Europas.
Seit dem 12. Jahrhundert wurden im Bozner Becken von adeliger Hand Burgen errichtet, meist an exponierten Punkten, um Prestige, Reichtum und weltliche Macht dieser Familien sichtbar zu machen.
Eines der Zeugnisse aus dieser Zeit ist Schloss Maretsch, kaum 10 Minuten von der Altstadt entfernt.
Der älteste Turm der Burg wurde von Berthold von Bozen um 1194 erbaut. Verschiedene Ausbauphasen datieren das 13. und 14. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen auch die Ringmauer mit Wehrgang und die Schwalbenschwanzzinnen.
Der Umbau zum Schloss fand durch die Familie Römer im 16. Jahrhundert statt. Aus dieser Zeit stammen die Außentürme und die Fresken im Stil der Renaissance.
Schloss Maretsch wird heute mehrheitlich für Veranstaltungen benutzt und kann auf Anfrage besichtigt werden.
![]() |
Anlagen wie Greifenstein, Rafenstein oder Weineck wurden an strategisch günstig gelegenen Stellen erbaut und verbanden den Anspruch politischer Macht mit Funktionen der Rechtsprechung und Steuereinhebung.
Abgaben wurden großteils in Naturalabgaben geleistet, weshalb im Burgbereich auch Ställe und Lager für Getreide und Wein vorhanden waren.
Im Spätmittelalter verlagerte sich die politisch-ökonomische Macht in die Städte Bozen, Meran und Brixen und an den landesfürstlichen Hof nach Schloss Tirol (ab ca. 1420 nach Innsbruck).
![]() |
Schloss Klebenstein ist eines der Ausflugsziele und Ende zweier Promenaden, der St. Oswald-Promenade und der Talfer-Promenade.
Der mittelalterlicher Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, der ursprünglich Karnol hieß, bildet den Kern der Anlage. Er entstand an einer Wegkreuzung der Straße von Bozen ins Sarntal und von Jenesien nach Gries und Moritzing. An der Stelle des Turmes führte schon sehr früh eine Brücke über die Talfer.
Im Verlauf des 14. bis 16. Jahrhunderts wurde die Anlage mehrfach erweitert, unter anderem um eine Kapelle und mehrere Wohntrakte.
Das Schloss erhielt sein heutiges Aussehen erst um 1900. Nach den Besitzern von Klebenstein wurde das Schloss später benannt. Im 19. Jahrhundert war das Schloss Sitz der Herren von Kofler, die auch das nahe gelegene Schloss Runkelstein verwalteten. Sehenswert ist die kleine barocke St. Anton-Kirche, die zur Anlage gehört.
Schloss Runkelstein liegt auf einem fast allseits geschützten Felsen hoch über der Talfer, am Eingang zum Sarntal auf Rittner Gemeindegebiet.
Die mittelalterliche Anlage besteht aus der Burganlage und einer weitläufigen Vorburg, die wahrscheinlich 1237 durch die Brüder Friedrich und Beral von Wangen erbaut wurde.
Schon 1274 wurde sie bei einer Belagerung durch Meinhard II., Graf von Tirol, stark beschädigt und verfiel. Im 14. Jahrhundert wurde sie wieder instand gesetzt.
Interessant auch die Verbindung nach Vintl im Pustertal. Das Gemeindewappen von Vintl zeigt auf rotem Grund zwei aufrechte, einander zugekehrte weiße Bärentatzen und ist dem Stammwappen der Familie Vintler entlehnt, die schon 1140 in Bozen erwähnt wird und wie man vermutet, ursprünglich aus Vintl stammt.
Die Familie gelangte zu großem Reichtum. 1385 erwarben die Brüder Franz und Niklaus Vintler die Burg und begannen bald darauf mit dem Umbau und der Ausmalung. So entstand zwischen 1388 und 1410 der profane Freskenzyklus, der sich mit dem höfischen Leben und mit der Erzählung von Tristan und Isolde befasst.
Die Fresken sind im "Weichen Stil" gemalt, so wird die "Höfische Kunst" oder die "Internationale Gotik" um 1400 genannt. 1390 wurde die Burgkapelle eingeweiht. 1520 wurde das "Gewölbe an der Porten" durch eine Pulverexplosion zerstört, die Ringmauer aber bereits 1531 wiederhergestellt.
1574 wurde die Burg unter den Herren von Liechtenstein erneut umgebaut, die auch im Mezzaningeschoss ihre Wappen hinterließen. 1672 zerstörte ein Brand den Ostpalas. Im 18. Jahrhundert kam die Burg wieder an die Mensa der Trientner Fürstbischöfe.
Sehenswert ist die gesamte Anlage schon alleine wegen ihres Freskenzyklus aus dem Mittelalter, der als größter gilt und von 1388 bis ca. 1410 entstanden ist. Die ältesten Wandmalereien befinden sich in der 1390 geweihten Burgkapelle.