Landschaften
2) Kopfbild Mitte, von l.n.r.:
Innsbruck, Foto: Pahu
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Bozen, Foto: Josef Tinkhauser
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Trient, Foto: Mac9
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Italienisierung
Die Forderung nach einer Verschiebung der italienischen Grenze bis zum Alpenkamm war schon vor dem Ersten Weltkrieg ein Hauptanliegen der italienischen Nationalisten. Ettore Tolomei aus Rovereto war der stärkste Verfechter, der auch vor unberechtigten Ansprüchen nicht zurückschreckte.
1916 erreichte Tolomei über das "Prontuario dei nomi locali" eine willkürliche und systematische Umbenennung der deutschen Namen von Orten, Gewässern, Bergen u.a.m. Daher gilt er noch heute als Totengräber Südtirols.
Während der Zeit des Faschismus wurde das Land "italienisiert". Die deutsche Sprache wurde verboten und selbst deutsche Familiennamen wurden übersetzt.
Das italienischsprachige Trentino haben die Faschisten weitgehend vernachlässigt, obwohl die Trentiner im ersten Weltkrieg auf der Seite der Habsburger standen und gegen die Italiener kämpften.
Weltkriege und die Teilung Tirols
Der Untergang der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und der verlorene Weltkrieg sind auch das Ende der Gefürsteten Grafschaft Tirol.
Mit dem Vertrag von St. Germain erfolgt 1919 die Teilung des Landes. Die Grenze wird am Brenner, Reschen und bei Lienz gezogen. Die südlichen Teile erhält Italien, die nördlichen Teile Österreich.
Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg war für die deutschsprachige Bevölkerung schwierig. Im Zuge der Italienisierung fand eine große Zuwanderung italienischer Bürger statt und zwar vorwiegend aus dem Süden Italiens. Die Italienische Sprache wurde zur Pflichtsprache. An Ämtern, offiziellen Stellen und den meisten Schulen sprach man nur noch Italienisch.
Der Hitler-Mussolini-Pakt, auch 'Stahlpakt' genannt
Der zweite Weltkrieg brachte der Bevölkerung von Südtirol mit dem Einmarsch der Deutschen zunächst eine scheinbare Wende. Die Gräben zwischen Nord- und Südtirol wurden jedoch durch den Hitler-Mussolini-Pakt nur noch tiefer. Die Grenzen von 1919 wurden darin festgeschrieben. Ein Umsiedlungsplan der deutschsprachigen Bevölkerung in das Deutsche Reich wurde nur in Teilen realisiert.
Viele der Südtiroler Bürger, die sich zu einer Umsiedlung ins Deutsche Reich bewegen ließen, mussten ihr Hab und Gut weit unter dem Zeitwert verkaufen. Ihnen wurden im Deutschen Reich und der besetzten Gebiete äquivalente oder auch bessere Bedingungen und Besitztümer angeboten. Nicht selten kam es vor, dass die alten Eigentümer nur kurze Zeit zum Verlassen ihrer Häuser und Geschäfte hatten. Der Schrecken kam mit dem Ende des Krieges. Die Umgesiedelten verloren vielfach alles und hatten weder im Norden noch im Süden eine Heimat.